Bank von Griechenland – Aufschwung im Immobilienmarkt für 2014 ungewiss – Prognosen für das Jahr 2014



Wie in einem besonderen Abschnitt des von der Bank in Griechenland erstellten Zwischenberichts über die Geldpolitik angemerkt, verbleiben wichtige Faktoren bestehen, welche den mittelfristigen Aufschwung der Aktivitäten im Immobilienmarkt hemmen, schieben die direkten Investitionen in Immobilien hinaus und halten die Nachfrage auf äusserst tiefem Niveau. 

Offene Fragen, wie der Abschluss der Einheitssteuer auf Liegenschaften, die Reduktion der Handänderungssteuer, die Anpassung der objektiven Liegenschaftenwerte auf das tatsächliche Niveau des Marktes und die Liberalisierung der gewerblichen Miete, aber auch die anhaltende Unsicherheit bezüglich der Ergreifung von zusätzlichen nicht spezifizierten Massnahmen zur Deckung von eventuellen Finanzlücken in Verbindung mit den Erwartungen der Investoren von Preisrückgängen und die Einschränkungen auf Seiten der Finanzierung, hemmen die Entscheidung zur Ergreifung neuer wichtiger Investitions-Initiativen. 

Speziell mit alternativen Finanzierungsquellen der Unternehmen schlägt die Bank von Griechenland vor: 


Welche könnten die alternativen und zusätzlichen Banken-Finanzierungsquellen sein?


Erstens, Kauf von Unternehmensanleihen. In den ersten 10 Monaten im Jahr 2013 haben grosse griechische Unternehmen mit Zugang zu den internationalen Märkten Kapital in der Höhe von ca. 3,7 Mrd. Euro (2% des BIP) vom Markt der Unternehmensanleihen beschafft. Die Überarbeitung des rechtlichen Rahmens zur Anleihens-Finanzierung in Griechenland könnte Impulse zur Schaffung eines inländischen Marktes für Unternehmensanleihen für Unternehmen mit begrenztem Zugang zu den internationalen Märkten schaffen. In diese Richtung ist die Stärkung des Rechtsschutzes der Anleihensgläubiger besonders wichtig gegenüber der Verwaltung und Aktionären der Unternehmen. 


Zweitens, Aktienkapitalerhöhung. In der Zeit von 2000-2007 belief sich die Netto-Kapitalbeschaffung von bestehenden und neuen Aktionären im Durchschnitt jährlich auf 2,9% des BIP. Mehrheitlich betraf dieses Kapital private Platzierungen in nicht börsenkotierte Unternehmen. Während das Vertrauen in die Aussichten der griechischen Wirtschaft nach und nach steigt, wird die Teilnahme am Aktienkapital der inländischen Unternehmen attraktiver für potentielle Investoren. 


Drittens, Mittel aus dem Strukturfonds der EU. In der Zeit von 2000-2008 haben griechische Unternehmen Mittel in der Höhe von jährlich 1,6% des BIP zur Investitions-Finanzierung absorbiert. Im Jahr 2013 werden die gesamten Mittel vom Strukturfonds der EU auf 4,2 Mrd. Euro (2,3% des BIP) geschätzt. 


Viertens, Mittel aus der Europäischen Investitionsbank. Im Jahr 2013-2014 wird geschätzt, dass die Europäische Investitionsbank Kredite an Klein- und Mittelunternehmen in der Höhe von 1,4 Mrd. Euro mitfinanziert. 


Gemäss den Prognosen der Handelsbanken werden bis Ende des Jahres Kredite in der Gesamthöhe von 635 Mio. Euro gewährt werden, wobei für das Jahr 2014 geschätzt wird, dass auch die restlichen 805 Mio. Euro vergeben werden. Ebenfalls wurde im Juni 2013 mit der Europäischen Investitionsbank das Programm „Trade Finance“ unterschrieben, gemäss welchem die Europäische Investitionsbank Garantien in Höhe von 0,5 Mrd. Euro zur Deckung von Verpflichtungserklärungen der Handelsbanken gegenüber Import- und Export-Unternehmen (trade credit) in der Höhe bis zu 1,5 Mrd. Euro jährlich gewährt. 




Im Anhang als PDF-Datei finden Sie den gesamten Zwischenbericht 2013 der Bank von Griechenland zur Geldpolitik und die Prognosen für das Jahr 2014 (nur in griechischer Sprache)

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