Die Warnung des Austritts aus dem Euro war kein Bluff



Die Enthüllungen der letzten Tage über das Treffen in Cannes und insbesondere des Inhalts im Buch des damaligen amerikanischen Finanzministers Timothy Geithner über die Treffen mit Herrn Schäuble, beweisen zweifelslos wie nahe Griechenland dem Austritt des Euros war. Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass ein solcher Druck ans Tageslicht kommt. „Vima“ hat in einer Reihe von Reportagen über das schwere negative Klima für unser Land berichtet und dem unerträglichen Druck, welchem die Führungskräfte der Regierung in den Treffen mit den Partnern ausgesetzt waren. 

Viele, unter ihnen auch fast die gesamte Opposition, war der Ansicht, dass dieser Druck vorgegeben war und dass sich Europa nicht wagen würde, uns zum Austritt aus dem Euro zu zwingen, da die möglichen Folgen enorm gewesen wären. Jetzt wiederum beschuldigen sie mit einer Sicherheit die Regierung, erwiesenermassen Marionetten der Europäer zu sein, da sie ihre Bedingungen akzeptiert haben und wir nicht aus dem Euro ausgetreten sind. Die Realität war jedoch – leider – unerbittlich, darum führte die Unsicherheit jener Tage zu einem enormen Abfluss von Einlagen, welche das reibungslose Funktionieren der Banken untergrub, zu dessen Absicherung – vergessen wir das nicht – gigantische Geldtransporte von der Europäischen Zentralbank notwendig waren. 

Es ist nunmehr offensichtlich, dass unsere europäischen Partner und v.a. die Deutschen schon längere Zeit im Dilemma des Austritts Griechenlands aus dem Euro oder dessen Unterstützung standen. Letztendlich gewann die zweite Auffassung, der jedoch schwerste finanzpolitische Verpflichtungen der Anpassung folgten, die wiederum zu einer tiefen Rezession der griechischen Wirtschaft führte. 

Trotz der Probleme, trotz der Verzögerungen erfüllte Griechenland ihre übernommenen Verpflichtungen und nun kann sie hoffen, dass die schlimmsten Tage überstanden sind. 

Die griechische Krise jedoch war im Gesamten eine Lektion auch für Europa, das gezwungen war, seine Politik in vielen Bereichen neu zu gestalten mit zum Teil schmerzhaften Verhandlungen. Hoffen wir nun, dass diese Lektion nicht vergebens war und das Europa nach den Eurowahlen nach mildereren, sichereren und v.a. sozialeren Wegen suchen wird, um weiter fortzuschreiten. Weil es an der Zeit ist, dass ihre Führungskräfte erkennen, dass vor der Rettung der Banken, die Rettung ihrer Bürger steht. 

Quelle: To Vima

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

A.F.M. – Wer braucht eine Steuernummer in Griechenland

Rentner mit Wohnsitz im Ausland – Information des IKA-E.T.A.M.

Wie wurden im Antiken Griechenland Steuern erhoben? - Kurzer Exkurs