50 Mio. kostet das russische Embargo die griechische Wirtschaft



Der Schaden aufgrund des russischen Embargos beläuft sich für die griechische Wirtschaft bis heute auf mindestens 50 Mio. Euro gemäss den konservativsten Schätzungen von Marktfaktoren. Früchte, Fische und Transportunternehmen sind die ersten Opfer der durch Vladimir Putin auferlegten Massnahmen. 

Wie die Zeitung „Ta Nea“ berichtet, liegt die extreme Schätzung der Verluste für die griechische Wirtschaft bei 100 Mio. Euro mit der Aussicht auf deren Erhöhung aufgrund der Tatsache, dass derzeit die Export-Saison für bestimmte neue Agrarprodukte beginnt. 

In einer Sitzung vom 1. September 20014 erfolgte eine Bewertung der bisherigen Situation der letzten Entwicklungen hinsichtlich der europäisch-russischen Handelsbeziehungen im Rahmen einer Konferenz des Koordinationsausschusses für Extraversion des Entwicklungsministerums unter der Leitung des Staatssekretärs, Notis Mitarakis, und unter Teilnahme der Generalsekretäre von sechs Ministerien, die die bereits beeinträchtigen Branchen vertreten (Landwirtschaft) oder in Gefahr laufen, beeinflusst zu werden (z.B. Toursimus), so lange sich die Krise zwischen Moskau und dem Westen fortsetzt. 

Ausser den Früchten, wo der Verlust für Griechenland enorm war, erlitt auch die Fischzucht einen grossen Schaden, welche Preise einem grossen Druck ausgesetzt sind (es sei daran erinnert, dass der griechische Fisch vor der Krise 10% des russischen Konsums ausmachte). Auch die Transportunternehmen waren davon betroffen, da vor dem Embargo ca. 220 Lastwagen täglich die Strecke Griechenland – Russland befuhren. 

Bezüglich der von Brüssel bis heute bekannt gegebenen Massnahmen zum Abzug einer Reihe von Produkten erachten Marktfaktoren diese als ineffizient. Diese Massnahmen scheinen – zumindest zum heutigen Zeitpunkt – dem Problem des Überangebots an Landwirtschaftsprodukten nicht effizient zu begegnen und die fallende Tendenz bei den Preisen zu verstärken, mit den sichtbarsten Auswirkungen im europäischen Süden. 

Gesteigerte Pfirsich-Exporte 
Die griechischen Pfirsich-Exporte – hinsichtlich der Menge – sind trotz des russischen Embargos gestiegen. Gemäss Angaben des Koordinationsausschusses belaufen sich die diesjährigen Exporte bis heute auf 141‘000 Tonnen gegenüber 112‘000 Tonnen im letzten Jahr, wobei gerade einmal 1‘000 Tonnen dem Programm für die inländische Abnahme zugeführt worden sind. Trotzdem scheint es, dass sich die Einnahmen der Pfirsichproduzenten verringern werden, da die russisch-ukrainische Krise den seit Anfang 2014 entstandenen Druck auf die Preise verstärkt. 

Um den griechischen Landwirtschaftsprodukten einen Ausweg zu eröffnen, streben das Entwicklungs- und Auslandministerium innerhalb des Jahres 2014 die Unterzeichnung bilateraler Abkommen mit den Ländern Indien, China und Korea an. 

Abgesehen von den Pfirsichen hat die Krise, aber auch im Allgemeinen auf dem russischen Markt herrschende Situation mit den stark fallenden Preisen des Rubels gegenüber dem Euro, wichtige Auswirkungen auf den Export griechischer Pelze, wobei auch der russische Tourismus in Griechenland von 1,3 Mio. im letzten Jahr auf 1,2 Mio. gesunken ist. 

Pressemitteilung der Konferenz des Koordinationsausschusses für Extraversion
Nach der Konferenz vom 1. September 2014 des Koordinationsausschusses veröffentlichte Herr Notis Mitarakis eine Pressemitteilung: 

Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Erleichterung der Exporte wurde ein Gesetzesentwurf präsentiert zur Erleichterung des Exporthandels und der Vereinfachung der Verzollung und Zollverfahrens. 

Der Entwurf erweitert die Institution der zugelassenen Händler, nutzt das GEMI (Allgemeines Handelsregisteramt) und die Kammern für eine Reihe von Verfahren, wie Ursprungszeugnisse und vereinfacht den Export für Produkte mit doppeltem Verwendungszweck. Der gemeinsame Nenner der Vorschläge ist die Vereinfachung der Verfahren und die Nutzung von Technologie zur Verfahrensautomatisierung. 

Ebenfalls diskutiert wurden die Auswirkungen des russischen Embargos. 

Die wichtigsten Punkte des Gesetzesentwurfs sind: 


1.       Die Aktualisierung des GEMI (welches das einzig zwingende Handelsregister des Landes darstellt), das zwei Datenfelder beherbergen soll: Exporteure und Händler – Produzenten von Produkten mit doppeltem Verwendungszweck.

2.       Die Einführung einer Institution der zugelassenen Händler für Händler von verarbeitetem Obst und Gemüse.

3.       Die deutliche Abbildung der Verpflichtungen der Exporteure von Produkten mit doppeltem Verwendungszweck (Produkte, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet werden können) sowie die Einführung des elektronischen Antragsverfahrens zur Erteilung von Exportbewilligungen.

4.       Der Einbezug von Produkten, die unter die spezielle Konsumsteuer fallen (E.F.K) in ein vereinfachtes Zulassungsverfahren und vereinfachte Zollabfertigung.

5.       Die Einführung der Möglichkeit zur Einreichung des Antrages und Ausstellung des Ursprungszeugnisses mit digitaler Signatur.

6.       Die Befreiung von Gebühren und sonstigen Steuerbelastungen der Schiffe, die repariert, nachgerüstet werden oder in griechischen Häfen und Ankerplätzen beschlagnahmt wurden.


Quellen: sofokleousin.gr / zougla.gr / Pressemitteilung Entwicklungsministerium

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